Die Reden des Herrn Schulz von der sozialen Gerechtigkeit -
im
Wahlkampf 2017 der SPD und dessen Gestaltungswille |
Die Rolle der SPD in der Politik- Landschaft der BRD am Vorabend der
Bundestagswahlen 2017
Diese Wortmeldung wurde am 21.11.2017 begonnen- etwa 24 Stunden nach dem
"Aus" der Sondierungsgespräche zur
Bildung einer Jamaica - Koalitionsregierung. Und keine Sorge, lieber
Leser, ich werde mich hier weitgehend bemühen, Bekanntes nicht
endlos zu "deklinieren". Einige Aspekte zur Politik- Landschaft
2017 sollten aber vorangestellt werden:
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Die SPD hatte nach der Verabschiedung der "Agenda 2010" in den Augen
ihrer Stammwähler ihren Markenkern als Partei der sozialen
Gerechtigkeit für die Mehrzahl der einfachen Arbeitnehmer und sozial
Schwachen verloren. Die Schröder-Regierung war ins Lager der
Wirtschaftsbosse gewechselt. Der Umgang mit der Lebensleistung, den
Ersparnissen der Arbeitnehmer u.a. , deren sozialer Zukunft war
extrem zynisch. Der wirtschaftliche Aufschwung in der BRD wurde
zweifelsfrei auf dem Rücken der Mehrzahl der sozialen Gruppen der
Gesellschaft erzielt. Das wurde den Betroffenen in der
gesellschaftlichen Praxis noch während der Schröder- Ära deutlich
spürbar. Die einfachen Menschen wurden ärmer, die Unternehmen und
Aktionäre immer reicher!
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Die nach der Wahlniederlage nachfolgende Rolle der SPD als Juniorpartner
von Frau Merkel war eine direkte
Folge dieser antisozialen Politik der letzten SPD- geführten
Regierung. Das Unvermögen der deutschen, der westlichen
Gesellschaften, den gewaltigen Herausforderungen der Globalisierung
, den enormen Einkommensunterschieden zwischen den arbeitenden
Menschen in der Welt geeignete Konzepte entgegenzustellen, ist zudem
Ausdruck einer kurzsichtigen, ideenlosen Politik des "Reagierens". Das
permanente inhaltsfreie Gerede von einem starken Europa wurde durch
viele Menschen unseres Landes an der Realität der Ergebnisse des
Verwaltungs- Molochs "Europäisches Parlament" und der Widersprüche
in der Grundkonstruktion der EU , wie der fehlenden Verknüpfung von
Wirtschafts- und Finanzpolitik u.a. , kritisch bewertet. Die Behauptung einer breiten Akzeptanz der Nützlichkeit und Effekte
dieser "EU" ist eher eine gezielte Propaganda-Zwecklüge.
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Es war für viele Menschen dieses Landes ein undurchsichtiger,
ja unverständlicher Vorgang, als ein Personal-Wechsel als Versuch einer
Neuorientierung der SPD-Politik angepriesen wurde: Herr Gabriel
wechselte auf die Position des Außenministers, auf eine eher
sichere, scheinbar langfristig stabile Position, nachdem die Wahl
des neuen Bundespräsidenten das Spitzenpersonal der SPD deutlich
reduziert hatte. Neue ideenreichere Köpfe erhielten kaum Chancen. Und
ein erfolgloser und ideenleerer "Präsident" des
Europaparlaments wurde in kürzester Zeit zur neuen Gallionsfigur der
SPD stilisiert. Einem kurzen Strohfeuer in den Meinungsumfragen
zugunsten neuer Chancen des SPD folgte ein ebenso deutlicher
Meinungsabsturz, nachdem die Menschen den neuen amtierenden
SPD-Vorsitzenden etwas näher kennenlernten.
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Und dann kam 2015 noch das Diktat der Kanzlerin zur unkontrollierten
und total konzeptionslosen Aufnahme einer Masse von Flüchtlingen,
die das soziale und materielle Gleichgewicht der Gesellschaft
außerordentlich belastete. Verbunden war das mit einer
Desinformations- und Lügenkampagne seitens der Regierung zu vielen
Fakten, ohne Konzepte. Und schnell wurde aus der unmittelbaren
Wahrnehmung den Menschen
klar- diese Flüchtlinge werden zunächst eine extreme Belastung der
öffentlichen Haushalte über viele Jahre sein, wahrscheinlich werden
erst deren Kinder in der dritten Generation Wertschöpfung für die
Gesellschaft erbringen. Die Ignoranz der gesamten (!) Regierung und
die Sprachlosigkeit auch der SPD gegenüber den Sorgen und Warnungen
der Menschen zur Flüchtlingspolitik hat letztlich dazu geführt, dass
die AFD wachsen konnte.
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Die stereotypen Wiederholungen von „Politik der soziale
Gerechtigkeit“ , verbunden mit der egozentrischen Ansage "Ich
will Kanzler der Bundesrepublik ...werden" waren wohl für viele
Menschen kein Grund daran zu glauben, dass ihre Stimme eine dringende
Politikwende unterstützen wird! Nicht etwa ein Ziel wie etwa "
Die SPD will stärkste Kraft werden und eine Politikwende einleiten". Man braucht ja schon etwas Inhalt
und wohl auch eine gewisse Kompetenz. Neue Ideen
oder Konzepte des selbsternannten Kanzler-Kandidaten, dynamische
Wege zur Modernisierung, weg von der Politik des Aussitzens
und Reagierens hin zum zukunftsorientierten Gestalten , bei
Herrn Schulz war das Mangelware! Und eine Ansage zur dringenden
Korrektur der Agenda 2010 bzw. der "Konstruktion" der EU ,
Bildungsreform, Rentenreform... ??
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Bei einer nüchternen Bestandsaufnahme muss man feststellen, dass
die Wählerinnen und Wähler die vielen positiven sozialen
Ergebnisse der Arbeit der SPD in der vergangenen Koalition
nicht mehrheitlich honorierten. Die SPD hatte
sich bei essentiellen Positionen, wie der Flüchtlingspolitik, der
NATO- und Rüstungspolitik oder der aggressiven Anti- Russland
Haltung von der Merkel- Politik vereinnahmen lassen, hinter ihr
versteckt! Soll man da
einen Politikwechsel erwarten ?
Mit dieser Bestandsaufnahme im Hinterkopf sollen jetzt Positionen der
SPD nach dem 24.09.2017 - dem Wahlergebnis zum neuen Bundestag
betrachtet werden.
Die Position der SPD- Führung nach dem
Ende der Bundestageswahlen 2017
Es gehörte nur ein Smartphone dazu, um bereits am Wahlabend
die Konstellationen im neugewählten Bundestag zu kennen!
Jeder interessierte Bürger fragt sich- warum
hat eine "Gruppe" von Spitzenpersonen (?) der SPD 18.03 Uhr erklärt,
dass man das Wahlergebnis so verstehe , dass "der Wähler" die große
Koalition abgewählt habe. "Die SPD steht als Koalitions- Partner nicht
zur Verfügung!"
Fragen nach dem 24.09. :
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Warum gab es kein Verantwortungsgefühl
für einen Staat von ca. 80 Mio. Menschen und für die Geschicke mehr
als 150 Jahre tätigen Partei, wenigstens die nächsten Tage
zu nutzen, um die Konstellation zu bewerten und neue Strategien zu fixieren, sich als
Kraft zu positionieren, der jeder fünfte (!) Wähler einen Auftrag
erteilt hatte? Für eine derartige Haltung brauchte man nicht
mehrere Jahre Redenpraxis aus Brüssel , dazu reicht politische
Grunderfahrung und ein klares Ziel- Verbesserung der sozialen
Gerechtigkeit! !
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War das Ego des Herrn Schulz ( und derer,
die ihm unterwürfig zustimmen ) wichtiger als die Verantwortung
gegenüber dem Land ?
Fragen nach
dem 19.11.2017- dem Ende der Jamaika- Sondierungen :
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Ist die SPD- Führung der Meinung, dass man die „Politik der sozialen
Gerechtigkeit“ für eine Legislatur Anderen überlassen sollte, dass
die Menschen 4 Jahre Zeit haben ?
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Warum besteht die
Verweigerungshaltung der SPD noch immer, man hatte doch viel Zeit ? Welche Optionen könnten für eine
Weiterführung der durchaus erfolgreichen zurückliegenden
Regierungsbeteiligung genutzt werden? Besonders nach dem Scheitern
der Jamaika - Sondierungen hätte doch die SPD eine komfortable
Position!
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Warum kann eine Erneuerung der SPD während
einer Regierungsbeteiligung nicht erfolgreich sein? Wäre
das nicht eher die Bedingung? Nur die aktuelle Praxis kann doch
einen Prozess verifizieren und stimulieren.
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Ist das vielgenutzte Argument, eine
Minderheiten-Regierung biete mehr Möglichkeiten für
echte Demokratie, nicht eher ein
zweifelhafter Versuch, einer aus dem Stand getroffenen
Fehlentscheidung einen weitaus weitreichenden Fehler hinzuzufügen?
Es geht doch primär um die Umsetzung der
Wahlziele der SPD! Aus einer Regierung heraus kann man mehr
durchsetzen, und auch eine CDU/CSU kann ja mit dem stolzen
Minusergebnis von 9% nicht so weitermachen. Auch diese Fraktion ist
lernfähig und würde Positionen der SPD
sehr zum Schaden der öffentlichen Wahrnehmung der SPD vereinnahmen-
wie schon so oft in der letzten Zeit.
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Das "Programm der Erneuerung"
könnte außerhalb der Regierung darauf hinauslaufen, dass die SPD in der Wahrnehmung der Wähler
bei den nächsten Wahlen im unteren einstelligen Bereich landet!!
Diese "Chance" ist sehr real, oder warum sollte die "Erneuerung
der Partei" im großen Spannungsfeld von globalen Veränderungen und
Konflikten außerhalb realer Politikinstrumente
erfolgreich sein? Und wo sind die Führungspersonen mit
Ideen?
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Und warum haben Sie aus Ihrem
traditionellen Antikommunismus nichts gelernt - der Hass auf die
"Linke" ist eine große Dummheit der Geschichte!
Sehr geehrte Damen und Herren, Delegierte des
bevorstehenden Parteitages der SPD:
Verabschieden Sie Herrn Schulz in den politischen Ruhestand! Leiten Sie eine
Realpolitik ein und knüpfen Sie an Ihre Ergebnisse an! Das wäre Ihre Chance, bei den nächsten Wahlen wieder
über 25 % zu landen oder die Traumziele der Vergangenheit zu erreichen! Das wäre gut für das Land
!